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Herbert Rätz
Die Religion der Reinheit
Reformbewegung, Okkultismus und Nationalismus. Geschichte und Struktur einer Alltagsreligion


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Die Religion der Reinheit ist eine Erscheinung, die sich aus unterschiedlichen Elementen zusammensetzt, die in aller Regel nicht im Zusammenhang gesehen werden. Dazu zählt der Rassismus ebenso wie die Esoterik. Aber auch das sogenannte Alltagsdenken, das als eine Form der Magie anzusehen ist, gehört dazu.

Der Historiker Herbert Rätz schlägt einen großen Bogen von der Entstehung der apokalyptischen Schriften bis zur Gegenwart. Dabei weist er nach, dass die Persönlichkeits-, Genie- und Körperkulte vergangener Zeiten und der Gegenwart aufeinander bezogen und nur im Zusammenhang mit den unterschiedlichen Lebensreformbewegungen zu verstehen sind.

Es erweist sich, dass in solchen Strömungen, die aufgrund ihres humanistischen Anstrichs positiv eingeschätzt werden, die Menschen verachtenden Versatzstücke ebenso kursieren, wie in anderen fundamentalistischen Gruppen.

Transportiert werden die stereotypen Versatzstücke durch eine Sprechweise, die Theodor Adorno den "Jargon der Eigentlichkeit" genannt hat.

"Die Religion der Reinheit" ist eine Untersuchung der geschichtlichen, psychologischen und soziologischen Hintergründe der alltäglichen Gedankenlosigkeit, aber auch der Ausbeutungs- und Entfremdungsprozesse in der Industriekultur.

Der Historiker Herbert Rätz untersucht in seinem Buch die ideellen, personellen und institutionellen Verbindungen zwischen den verschiedenen Erscheinungsformen des Phänomens, das er die "Religion der Reinheit" genannt hat. Die Weltanschauung, die dem zugrunde liegt, ist rechtsradikal und identisch mit den Versatzstücken, die in der Esoterik als "Geheimwissen" gehandelt werden. Das Buch heißt "Religion der Reinheit" weil das Phänomen tatsächlich religiös und nicht politisch ist. Die Vorstellung von Perfektion, Reinheit und Reinlichkeit und deren Umsetzung ins alltägliche Leben steht im Zentrum der menschenverachtenden Lehre, gleich in welcher Erscheinungsform sie auftritt.

Der Autor betrachtet dabei nicht nur den geschichtlichen Ablauf; er geht auch auf die psychologischen Fragen ein, um die Hintergründe der Erscheinung zu erklären. Er zeigt an Untersuchungen zum Sprechverhalten, dass der weit verbreitete "Jargon der Eigentlichkeit" - ein diffuses und unpräzises Sprechen - für Menschen charakteristisch ist, die für autoritäre und okkultistische Muster empfänglich sind.

Herbert Rätz stellt in seinem Werk vertraute Vorstellungen in Frage: Welche Rolle spielen bei diesem Phänomen bekannte nationale Denker und inwieweit ist ihr Wirken bis in die Gegenwart relevant ? Hat der Rassismus mehr mit den verachteten Bevölkerungsanteilen einer Gesellschaft zu tun als mit dem Ausschluss einer anderen Nationalität ?

Der Autor
Der Historiker Herbert Rätz, geboren 1946 in Köln, arbeitet in der Erwachsenenbildung und Politikberatung.
Seit 1991 ist er bei der Arbeitskammer des Saarlandes angestellt.

Morlant-Verlag, 2001, 530 S.
30,00 Euro
Broschiert
ISBN: 978-3-935043-24-3




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