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Die Thematik des Okkulten beschäftigte Freud intensiver, als wir es von einem so leidenschaftlichen Aufklärer erwarten würden. Daß dies keine mehr oder minder verzeihliche persönliche Entgleisung war, sondern das Okkulte durchaus solches Interesse verdiente, dies aufzuweisen tritt die Studie "Versuch über das Okkulte" an. Eine ausführliche Auseinandersetzung mit dem manifesten und latenten Stellenwert des Okkulten in Freuds Gesamtwerk leitet das Buch ein. Sodann wird im ersten von drei Hauptteilen der Widerstand untersucht, der sich gegen ein Ernstnehmen des Okkulten als Gegenstand psychoanalytisch-wissenschaftlicher Reflexion richtet. Er wird als ein Gegenübertragungswiderstand begriffen, aus welchem erste Erkenntnisse zu entnehmen sind. Im zweiten Hauptteil wird das psychoanalytische Rüstzeug des Begreifens, die Metapsychologie, auf ihre Potenz hin abgeklopft, einen derart sperrigen Gegenstand zu erfassen; dabei geht es darum, die spezifisch psychoanalytische Auffassung des Leib-Seele-Themas zu explizieren. Im abschließenden Abschnitt wird schließlich das Erarbeitete am klinischen Material erprobt und weiter ausgearbeitet. Es ergeben sich Implikationen zu einem psychoanalytischen Verständnis von Zeit und neue Perspektiven zu den Themen "Narzißmus" und "Todestrieb", die weit in Bereiche jenseits der psychoanalytisch-klinischen Diskussion hinausgreifen.
Der Autor
Dietmut Niedecken, Jg. 1952, Dr. phil., analytische Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapeutin in freier Praxis. Dozentin an der Staatlichen Hochschule für Musik, Hamburg.
Edition Diskord, 2001, 364 S.
29,50 Euro
Hardcover
ISBN: 978-3-89295-715-7
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