Seit den Anschlägen in den USA wird der Islam vielfach gleichgesetzt mit Unterdrückung und Gewalt. Die Biographie über den Begründer der islamischen Bewegung Mohammed (570-632) führt zurück an die Ursprünge dieser Religion. Der Sohn eines Kaufmanns vereinte seine in Stämme und Sippen zersplitterten Landsleute auf der Basis einer religiös motivierten Gesetzlichkeit. Essad Beys faktenreiche und zugleich suggestive Darstellung ergibt ein differenziertes Bild des Islam und seiner Bedeutung für die Menschheitsgeschichte, etwas, das wir heute nötiger haben denn je.
Der Autor
Essad Bey ist das Pseudonym des Schriftstellers Leo Noussimbaum, dessen Lebensumstände weitgehend im Dunkeln geblieben sind. Er wurde wahrscheinlich 1905 in Baku als Sohn eines Ölquellenbesitzers und einer russisch-jüdischen Intellektuellen geboren. Als Jugendlicher konvertierte er zum Islam. 1917 floh er aufgrund der Oktoberrevolution über Istanbul, Rom und Paris nach Berlin und ließ sich 1922 in Berlin-Wilmersdorf nieder, wo er enge Kontakte zu den Literaten- und Journalistenkreisen hatte, in denen u. a. Else Lasker-Schüler, Nabokov und Pasternak verkehrten. Er wurde Mitglied des "Schutzverbandes deutscher Schriftsteller" und trat etwa 1934 der Reichsschrifttumskammer bei. Vermutlich im Jahr 1936 ging er zunächst nach Österreich, später wanderte er über die Schweiz nach Süditalien aus, wo er 1942 in Positano gestorben sein soll. In seinen Büchern beschäftigte sich Noussimbaum vor allem mit Rußland und dem Orient. Seine Mohammed-Biographie wurde erstmals 1932 veröffentlicht. Seine gemeinsam mit der Baronin Elfriede Ehrenfels von Bodmersdorf verfaßten Romane erschienen unter dem Pseudonym Kurban Said.
Aufbau-Verlag Taschenbücher, 2002, 435 S.
10,00 Euro
Taschenbuch, 12 Abb.
ISBN: 978-3-7466-1837-1
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