ParaSearch - Phänomene - Jenseits

Stefan Schreiber (Hrsg.), Stefan Siemons (Hrsg.)
Das Jenseits
Perspektiven christlicher Theologie


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Das 'Jenseits' ist ein wesentlicher Inhalt des christlichen Glaubens. Was kann aus der Sicht der gegenwärtigen theologischen Forschung zu einer glaubwürdigen Rede vom Jenseits beigesteuert werden? Vertreter der verschiedenen Disziplinen der Theologie legen hier eine umfassende Aufarbeitung vor und leisten damit einen wichtigen Beitrag zur Eschatologie.

Wie kann man heute theologisch verantwortlich und glaubwürdig vom Jenseits sprechen?

Dieses Buch nähert sich von den verschiedenen theologischen Disziplinen her diesem zentralen Inhalt christlichen Glaubens. Die Religionsgeschichte des alten Ägyptens, Israels und des Frühjudentums wird befragt.

Eine besondere Bedeutung kommt der Fülle apokalyptischen Schrifttums in den ersten beiden Jahrhunderten vor Christus zu. Für das Selbstverständnis christlicher Theologie ist es zentral, in welcher Weise Jesus selbst vom Jenseits geredet hat. Die klassische Lehre von Himmel, Hölle und Fegefeuer wird im Licht heutiger theologischer Einsichten neu durchdacht.

Der Bogen der Fragestellung wird dann weitergespannt von der Theologiegeschichte, über die Untersuchung verschiedener Formen der Volksfrömmigkeit bis hin zur Frage, wie in Kinder- und Jugendliteratur sowie im Religionsunterricht das Jenseits zur Sprache kommt.

Das Buch bietet damit eine umfassende theologische Aufarbeitung eines wesentlichen Glaubensinhalts auf dem Forschungsstand gegenwärtiger Theologie.

Inhaltsverzeichnis:
  • Vorwort
  • Stefan Schreiber - Stefan Siemons, Was ist 'Jenseits'? Eine Einführung
  • Dirk Kinet, Der Jenseitsglaube im Alten Ägypten
  • Jürgen Werlitz, Scheol und sonst nichts? Zu den alttestamentlichen 'Jenseits'-Vorstellungen
  • Gerda Riedl, Die Spur des Eschaton. Systematische Überlegungen zur 'Apokalypsis Jesu Christi' zwischen Schöpfung, Erlösung und Wiederkunft
  • Stefan Schreiber, Sprach Jesus vom Jenseits?
  • Michael Kreuzer, 'Auferstanden am dritten Tag' Christologie als Modell der Eschatologie
  • Johann Ev. Hafner, Gott ist nicht der Himmel. Die Notwendigkeit einer nichtgöttlichen Transzendenz
  • Manfred Negele, Ein Blick ins Jenseits. Zu Nikolaus von Kues, De visione Dei
  • Stefan Siemons, Jenseitssorge und Jenseitsvorsorge. Volkstümliche Vorstellungen vom Leben nach dem Tod und brauchtümliche Mittel der Angstbewältigung
  • Rupert M. Scheule, Das Fegefeuer als Forderung christlicher Solidarität. Eine postulatentheologische Skizze
  • Markus Schiefer Ferrari, Geschwisterliche Verbundenheit über den Tod hinaus. Hoffnungskonzepte in Kinder- und Jugendbüchern
  • Manfred Riegger, Himmelsvorstellungen fallen nicht vom Himmel! Ein Beitrag zur religionsdidaktischen Arbeit mit Fallgeschichten an der Hochschule, exemplarisch verdeutlicht anhand des Unterrichtsgeschehens in einer vierten Grundschulklasse
  • Die Autoren


Leseprobe:
Das Fegefeuer als Forderung christlicher Solidarität
Eine postulatentheologische Skizze
Das Fegefeuer hatte frömmigkeitsgeschichtlich eine große Zeit. Es regte an zu manch extravagantem Glaubensvollzug, was ihm sehr zu Recht das Interesse der Volkskunde sichert. Auch im eschatologischen Traktat der katholischen Dogmatik behauptet das Fegefeuer seinen Platz - freilich unter jenen erratischen Traditionsbeständen, die uns Heutigen verständlich zu machen den DogmatikerInnen eine besondere Geschicklichkeitsübung ist. In dem vorliegenden Beitrag wird nun weder ein volkskundlich-ethnologischer, noch ein dogmatisch-eschatologischer Weg zur Fegefeuerthematik beschritten. Stattdessen soll es hier um Folgendes gehen:
Zum einen wird versucht, die traditionelle Fegefeuerlehre zur Lösung eines bestimmten ethischen Problems in Anspruch zu nehmen: des Problems nämlich, dass teleologische Ethiken bei den abnehmenden Prognosewahrscheinlichkeiten in hyperkomplexen Handlungszusammenhängen an Orientierungskraft verlieren. Die These des vorliegenden Texts lautet, dass vor dem Hintergrund der traditionellen Fegefeuerlehre eine 'satisfaktorische' Theorie der Tatfolgen denkbar ist, die die moralische Bewältigung von Sünden 'parallel' zu ihrer Folgenentfaltung in der Dimension kirchlicher Solidarität plausibel macht.
Der ethische Zugang soll zum anderen ein paar Gründe liefern, weshalb man auch heute noch den Glauben an das Fegefeuer nachvollziehbar finden könnte. Dieser Rehabilitierungsversuch ist kein Selbstzweck, sondern seinerseits ein Unternehmen kirchlicher Solidarität. Denn in der Gegenwart das glauben zu können, was schon die ChristInnen früherer Generationen glaubten, wahrt und stärkt die kirchliche koinonía durch die Zeiten hindurch.

Der Herausgeber
Stefan Siemons, Dr. phil., geb. 1969; zurzeit Wissenschaftlicher Mitarbeiter an den Professuren für Kirchengeschichte des Mittelalters und der Neuzeit und Liturgiewissenschaft an der Universität Augsburg.

Der Herausgeber
Stefan Schreiber, Dr. theol. habil., geb. 1967; zurzeit Privatdozent und Oberassistent am Lehrstuhl für Neutestamentliche Exegese an der Universität Augsburg.

Wissenschaftliche Buchgesellschaft, 2003, 278 S.
42,00 Euro
Hardcover, m. Illustr.
ISBN: 978-3-534-17217-7




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