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Dalai Lama XIV., Felizitas von Schönborn
Mitgefühl und Weisheit
Ein Gespräch mit Felizitas von Schönborn


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Neues und Altbewährtes vom gr0ßen Brückenbauer zwischen den Kulturen und Religionen. In dem Buch geht es sowohl um Fragen der ganz persönlichen Glückssuche als auch um philosophische und politische Themen .

Vorwort
Es ist ein beinahe unmögliches Unterfangen, den Dalai Lama in seiner vollen Bedeutung darzustellen. Daher ist dieses Gesprächsbuch wichtig, in dem er selbst zu Wort kommt, über sein Leben spricht, den Tibetischen Buddhismus, den Dialog des Buddhismus mit der modernen Welt, die religiöse Freiheit Tibets, das Verhältnis von Politik und Religion, die geistige Krise im Wohlstand und die unterschiedlichen Glücksvorstellungen. Die weltweite Bedeutung des Dalai Lama ist ein Phänomen. Als religiöses und politisches Oberhaupt der Tibeter gilt sein Trachten und Tun allein dem Wohl seines Volkes. Tausende von Buchseiten wären zu wenig, wollte man alle Facetten seiner Rolle wirklich beschreiben.
Obwohl wir schon seit vielen Jahren in Kontakt standen, konnte ich den Dalai Lama erst vor drei Jahren persönlich treffen. Wir haben uns auf Anhieb so wunderbar verstanden, als seien wir alte Bekannte. Seither verbindet uns Freundschaft. Am meisten bin ich von der Tiefe seiner Weisheit beeindruckt. Wie auf kaum jemand anderen trifft auf ihn die alte chinesische Redensart zu, daß große Erleuchtete sich öffentlich oft unscheinbar und fast einfältig geben. Seine Demut und Bescheidenheit, seine kindliche Fröhlichkeit und Offenheit lassen viele bisweilen verkennen, was für ein außergewöhnlicher Mensch der Dalai Lama ist. Obwohl isoliert von der Außenwelt im Potala-Palast aufgewachsen, ist er doch in erstaunlicher Weise fähig, die Schicksalsschläge ganz normaler Menschen mitzuempfinden.
Bereits bei unserer ersten Begegnung sprachen wir davon, wie sehr Tibeter und Han-Chinesen unter ihren chinesisch-kommunistischen Unterdrückern zu leiden haben. Das große Mitgefühl des Dalai Lama erstreckt sich jedoch auf das Los aller weltweit unterdrückten Völker. Er setzt sich für die Befreiung aller Menschen ein, die durch totalitäre Staaten entrechtet worden sind. Dies ist mehr als bloße unverbindliche Toleranz.
Ich möchte hier meine Verehrung für den Dalai Lama zum Ausdruck bringen, als einem erleuchteten Wesen, von großem Weitblick, von vorbildhafter Tugend und höchster Weisheit.
New York, im November 2001
Wei Jingsheng

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Die Autorin
Felizitas von Schönborn studierte Theologie, Philosophie und Geschichte. Sie ist als Korrespondentin bei der UNO akkreditiert. Die Autorin hat in ihrem "holistischen Gesprächskaleidoskop" bisher über siebzig Begegnungen mit spannenden Zeitgenossen festgehalten.

Der Autor
Tenzin Gyatso, der XIV. Dalai Lama, ist das geistliche und weltliche Oberhaupt der Tibeter. Der amtierende 14. Dalai Lama wurde 1935 geboren. Nach der Besetzung Tibets durch China floh er 1959 nach Indien, wo er seitdem im Exil lebt. Für seine spirituelle Arbeit und seinen Einsatz für den Weltfrieden findet der Dalai Lama Anerkennung in der ganzen Welt. Seine Bemühungen um die politische Unabhängigkeit Tibets sowie um dessen kulturelle und religiöse Identität wurden 1989 mit dem Friedensnobelpreis geehrt.

Diogenes Verlag, 2004, 242 S.
12,90 Euro
Hardcover
ISBN: 978-3-257-06397-4




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